Frau Staatsministerin Köpping hat in einem sehr engagierten Vortrag für Verständnis für die Befindlichkeiten eines Großteils der Ostdeutschen geworben. Ihr ist die Frage wichtig: „Warum sind das Misstrauen in und die Distanz zu Demokratie und Politik in Sachsen und generell im Osten so groß?“. Die wesentliche Ursache sieht sie in der Nachwendezeit. „Wir müssen uns mit den Demütigungen, Kränkungen und Ungerechtigkeiten aus jener Zeit beschäftigen.“ Deshalb fordert sie die Aufarbeitung der Nachwendezeit in Form einer „Wahrheitskommission“, die sich vor allem mit der Arbeit der Treuhand auseinandersetzen soll.
Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus zahllosen Gesprächen und Diskussionen mit ostdeutschen Bürgern hat sie aufgeschrieben in ihrem Buch „Integriert doch erst einmal uns! Eine Streitschrift für den Osten“, die sich aber – wie sie betont – nicht gegen den Westen richtet.